Strüssen

Strüssen
* Er strüsst1 sich wie sieben Eier in einem Krättlein2.Kirchhofer, 159; Tobler, 118; Sutermeister, 69.
1) Sie strüssa, eigentlich: von zornigen Federthieren, die ihre Federn zu einem Strausse erheben. Sträussen = sich widersträuben, in andern Cantonen: strûssa (straussen) = streiten, einen Wortwechsel führen. (Tobler, 416.)
2) Chrättli, Diminutiv von Chratta = ein tiefer, unten etwas enger werdender Korb mit einem oder zwei Henkeln auf der einen Seite der obenstehenden ungedeckten Oeffnung. Chrättli (Krättlein) = ein kleiner milchtopfförmiger Korb, welchen die Kinder zum Einsammeln der Heidelbeeren gebrauchen. (Tobler, 118.) Die Redensart wird angewandt, um einen hochmüthigen Menschen zu schildern. Sutermeister hat a.a.O. für denselben Zweck noch verschiedene andere Redensarten beigebracht. Von einem aufgeblasenen, sich selbst überhebenden Menschen sagt man in der Schweiz auch: Er het de Huet uf morblee (morbleu) ûfgesetzt. Er stellt 's Geschaller wie en Stier. Er het e Bei im Rugge. Er lauft zäh Schue gräder as 's Richts-
chit. Er streckt den Kopf, wie wenn er en Däge verschluckt hett. Er thuet wie'n es Lohrind. – Er wirft sich in die Brust, er trägt den Kopf hoch.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Siebzehn — 1. Siebenzehn und ein Krätlein1 voll. – Kirchhofer, 266. 1) Körblein, vgl. Tobler, 118. (S. ⇨ Strüssen.) – In Schwaben: Siebezeah und a Säckle voll. *2. Bis blinde Siebezehne schlaufe. (Ulm.) *3. Es is a falsche Sibzehna. (Oberösterreich.) Es gab …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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